Allein in der Region Mülheim, Essen und Oberhausen stehen in diesem Jahr über fünf Prozent mehr Ausbildungsplätze mehr zur Verfügung als noch 2017. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere zeigt: Fast ein Viertel davon sind bis heute noch unbesetzt.
Das Angebot an Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr um 311 Plätze auf 5.866 Ausbildungsangebote gestiegen. „Offenbar ist der demografische Wandel inzwischen bei den Unternehmen in der MEO-Region angekommen.“, erläutert Franz Roggemann die Entwicklung, Geschäftsführer der Industrie- und Handelkammer für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen. Mit Sorge stelle die IHK aber auch fest, dass es offenbar immer schwerer wird, die offenen Ausbildungsplätze auch zu besetzen. Rein rechnerisch komme inzwischen in der MEO-Region auf jeden noch unversorgten Bewerber fast eine unbesetzte Ausbildungsstelle. Aber: „ Ich befürchte, dass zum Stichtag 30.09.2018 viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben werden“, beschreibt der IHK-Bildungsexperte die Situation. Erschwert wer die Suche nach Nachwuchskräften für die Unternehmen durch den ungebrochenen Drang an die Universitäten. Roggemann appelliert daher an die Unternehmen, auch jungen Menschen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht die besten Voraussetzungen mitbringen. Oft stelle man bei einem zweiten Blick Eigenschaften fest, die eine schlechte Schulnote in den Hintergrund rücken ließen. lr